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In der glühenden Hitze der Wüstenstadt Rassan, wo sich die Wege von Abenteurern und Schicksal kreuzen, begann meine Geschichte. Ich, Omar Al-Sahra, ritt über die alte Steinbrücke am Stadtrand, aus heiterem Himmel zischten Pfeile durch die Luft. Ein Hinterhalt! Schnell erkannte ich die Gefahr, doch mein treuer Gefährte, der weise Hakim, hatte mich bereits gesehen und warnte vor den Angreifern. Er erzählte mir hastig, dass auch unsere Kameraden, unterwegs zur verborgenen Oase, angegriffen wurden. Mein Pferd Aziza, getroffen und aufgeschreckt, trug mich weit weg von der Gefahr, bis ich sie endlich beruhigen konnte. Wie ich zurückkehrte, fand ich Hakims Pferd tot am Boden, doch von ihm fehlte jede Spur.
Hakim, überzeugt, dass die hinterlistigen Krieger des Warlords Zafar uns gefolgt waren, eilte nach Rassan, um Hilfe zu holen. Die Straßen der Stadt waren belebt, doch die Stimmung war angespannt. Nachrichten von Zafars Grausamkeiten hatten sich verbreitet. Die Menschenmenge wogte hin und her, ein buntes Meer aus Händlern, Reisenden und Einheimischen, die alle durch die jüngsten Nachrichten von Zafars Grausamkeiten beunruhigt waren. Hakim, mit der Dringlichkeit des Augenblicks im Herzen, durchquerte die pulsierende Menge, seine Augen suchten entschlossen nach Verbündeten. In der Zwischenzeit sammelte ich, Omar Al-Sahra, unsere treuesten Gefährten der Wüste. Wir trafen uns heimlich in einer abgelegenen Ecke des Marktes, unter einem alten, von der Zeit gezeichneten Zelt. Die Atmosphäre war angespannt. Der Rat der Ältesten wurde einberufen, und nach hitzigen Diskussionen beschlossen wir, eine Gesandtschaft zu Zafars gefürchteter Festung zu senden. Diese mutigen Seelen sollten Hakim und, falls ich noch lebte, mich finden. Unsere Gesandtschaft bestand aus dem weisen Mohammed Al-Farabi, einem Mann von unerschütterlicher Entschlossenheit, zwei gefangenen Kriegern Zafars, die uns widerwillig als Führer dienten, dem klugen Schreiber des lokalen Herrschers und einem rastlosen Wanderer, dessen Zunge so viele Sprachen sprach wie der Wind Geschichten erzählt. Sie ritten in der Abenddämmerung los, als der Himmel in ein Kaleidoskop aus Rot und Orange getaucht war, ein Omen, das gleichzeitig Hoffnung und Warnung bedeutete. Die Straßen leerten sich allmählich, wie die Sonne hinter den Dünen versank, und die Nacht legte ihren stillen Schleier über Rassan. Ich blieb zurück, versteckt in den Schatten, meine Gedanken erfüllt von Sorge um Hakim und de bevorstehenden Herausforderungen, die uns alle erwarten
Im Schatten der Mauern von Zafars Festung, wo jedes Sandkorn eine Geschichte erzählt, sollte die entscheidende Unterredung stattfinden. Die Gesandtschaft, angeführt vom weisen Mohammed Al-Farabi, fand ihren Weg durch die Dünen. An ihrer Seite waren zwei Krieger, gefangen genommen in Zafars letzten Überfall, sowie der gelehrte Schreiber des lokalen Herrschers und ein wandernder Dolmetscher, dessen Zunge so viele Sprachen sprach, wie der Wüstenwind Sandkörner weht. Sobald sie Zafars Festung erreichten, empfing sie eine Mauer aus Misstrauen und eiskalten Blicken. Zafars Männer, grimmige Gestalten, die Krieg und Verrat im Herzen trugen, betrachteten unsere Gesandten mit Argwohn. „Ihr bringt Lügen und Täuschung!“, rief einer von Zafars Vertrauten, seine Hand angespannt am Schwertgriff. Mohammed Al-Farabi, unerschütterlich in seiner Weisheit, ergriff das Wort: „Wir bringen Wahrheit und den Wunsch nach Frieden.“ Er schilderte die Ereignisse am Fluss, wo Aziza, mein treues Ross, sein Leben ließ. „Dies ist keine Kriegslist, sondern ein Ruf nach Gerechtigkeit“, bekräftigte er. Zafar, skeptisch und berechnend, lauschte den Worten, derweil er mit seinem Dolch spielte. „Ihr behauptet, Omar Al-Sahra sei Opfer eines Hinterhalts geworden. Doch warum sollte ich an solchen Unsinn glauben? Vielleicht sind es die Nasarah, die ihn beseitigen wolten, um keinen Vermittler zwischen uns zu haben.“ Die Luft war zum Zerschneiden gespannt, als Botschaften hin und her geschickt wurden, voller Verdächtigungen und Unterstellungen. Gerade als der Streit zu eskalieren drohte, erreichte uns die Nachricht von Nedschir-Bey: „Omar Al-Sahra wurde von den Berwari-Kurden erschossen“, behauptete er, „ich habe es selbst gesehen.“ Die Worte schlugen ein wie ein Blitz. Wut und Entrüstung ergriffen die Herzen meiner Gefährten. „Das ist eine Lüge!“, rief Mohammed Al-Farabi, „Omar würde niemals ohne Kampf fallen.“
In der stickigen Hitze des Nachmittags in Rassan, als sich die Schatten der Palmen auf den staubigen Wegen länger zogen, bereitete ich mich auf das Unvermeidliche vor. Der lokale Herrscher und der Bey von Rassan, beeindruckt von meiner Entschlossenheit, stimmten widerwillig einem Waffenstillstand zu. Ich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Zafars wahre Absichten ans Licht kamen. Mein treuer Hund Karim an meiner Seite, kehrten wir zur Brücke zurück. Die Spuren Hakims waren kaum sichtbar im Sand, doch Karims feiner Geruchssinn ließ uns nicht im Stich. Wir folgten der Spur entlang des Flusses, wo das letzte Wasser in den Sonnenstrahlen glitzerte und die Felsen die Hitze des Tages abstrahlten. Plötzlich zog Karim lebhaft an der Leine, sein Körper angespannt vor Aufregung. Er hatte etwas entdeckt. Vor uns erstreckte sich eine Reihe von Fußspuren, die eindeutig von mehreren Männern stammten. Es war offensichtlich, dass Hakim nicht allein unterwegs war. Mein Herz pochte vor Anspannung, als ich die Spuren näher betrachtete. Sie führten in Richtung einer versteckten Schlucht, die von hohen Felsen umgeben war, ein perfekter Ort für eine Falle. Ohne zu zögern, folgten wir den Spuren in die Schlucht. Der Pfad wurde enger, und die Wände der Schlucht ragten bedrohlich über uns auf. Ich griff nach meinem Krummsäbel, bereit für jeden Kampf, der uns bevorstand. Während wir tiefer in die Schlucht vordrangen, hörten wir Stimmen. Sie kamen von oben, von den Rändern der Felsen. Wir waren umzingelt. In diesem Moment wusste ich, dass List unsere einzige Chance war. Mit einem flüsternden Befehl ließ ich Karim im Schatten zurück und kletterte leise an den Felswänden empor, um einen Blick auf unsere Gegner zu werfen. Oben angekommen, sah ich Zafars Männer, wie sie sich für einen Angriff rüsteten. Doch ich hatte einen Plan. Ich nutzte die Geräusche des Windes und der Tiere, um mich unbemerkt zu bewegen und die Männer einzeln auszuschalten. Einer nach dem anderen fielen sie, bis nur noch Stille herrschte. Nachdem der letzte Mann zu Boden ging, gab ich Karim ein Zeichen. Gemeinsam durchsuchten wir das Lager der Angreifer und fanden endlich, wonach wir suchten, eine Karte, die den Aufenthaltsort von Hakim verriet. Mit einem Gefühl der Erleichterung, aber auch der Wachsamkeit, machten wir uns auf den Weg, um meinen treuen Gefährten zu befreien.
Karim, der beste Spürhund der Wüste, führte mich unermüdlich. Bald fanden wir Hakims Spur und folgten ihr bis zu einer verborgenen Höhle in den Hügeln. Dort fand ich Hakim, erschöpft, aber unverletzt. Seine Augen leuchteten vor Erleichterung, als er mich sah. „Omar, mein Freund, ich wusste, du würdest kommen“, sagte er mit schwacher Stimme.
Mit Hakim sicher an meiner Seite kehrten wir nach Rassan zurück. Die Nachricht unserer sicheren Rückkehr verbreitete sich wie ein Lauffeuer durch die Stadt, und die Menschenmenge jubelte, als wir durch die Tore ritten. Zafar, der unsere Rückkehr beobachtete, erkannte, dass er uns unterschätzt hatte. In den Straßen von Rassan feierten wir unser Wiedersehen und das Ende der Bedrohung durch Zafar.
Als die ersten Strahlen der Morgensonne die Türme von Rassan erleuchteten, stand ich auf den Mauern der Stadt und blickte in die Ferne. Hakim an meiner Seite, Karim zu unseren Füßen, wussten wir, dass neue Abenteuer auf uns warteten. Doch für diesen Moment genossen wir den Frieden, den wir uns hart erkämpft hatten.
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