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Durchs wilde viertes Kapitel von A nach H

Der Agha lag am Boden und schnarchte laut bei offen stehendem Munde. Ich rüttelte ihn erst leise und dann stärker am Arme. Er erwachte nicht. Nun ergriff ich die Lampe und verließ die Stube, deren Thüre ich leise zumachte. Auch einen der Riegel schob ich lautlos vor, um auf keinen Fall überrascht zu werden. Ich hatte bereits vorhin achtgegeben und bemerkt, daß alle Thüren ohne Schlösser und nur mit zwei Riegeln versehen waren. Einen Schlüssel brauchte ich also nicht zu suchen. Es war mir doch ein wenig verändert zu Mute, als ich so allein draußen auf dem Gange stand, dessen Finsternis von dem kleinen Lichte der Lampe nicht durchdrungen werde konnte. Aber ich hielt mich auf alles gefaßt. Wäre ein zwingender Umstand eingetreten, so hätte ich alles gewagt, um nicht ohne den Gefangenen fortzukommen. Ich schob die Riegel zurück, öffnete und ließ die Thüre weit offen stehen, um jeden Laut vernehmen zu können, nachdem ich eingetreten war. Ja, es war ein Loch, welches ich erblickte! Ganz ohne die Vermittelung von einigen Stufen fiel der vor mir liegende Raum hart hinter der Thüre über zwei Ellen tief hinab. Er hatte eine Länge von vier und eine Breite von zwei Schritten ungefähr und zeigte weder Tünche, noch Holzoder Lehmboden. Oben, dicht unter der Decke war eines jener Löcher angebracht, die ich am Tage von außen bemerkt hatte, und außer einem Napfe mit Wasser, wie man ihn einem Hunde vorgesetzt haben würde, sah ich nichts als den Gefangenen in dieser Höhle. Er hatte auf der feuchten dumpfen Erde gelegen, war aber bei meinem Erscheinen aufgestanden. Hohläugig und abgemagert, glich er einem Halbtoten, aber dennoch war seine Haltung eine stolze, und sein Auge blitzte zornig, als er mich fragte: Was willst du? Darf man nicht einmal schlafen? Sprich leise! Ich gehöre nicht zu deinen Wächtern. Wie ist dein Name? Warum fragest du? Sprich noch leiser, denn man soll uns nicht hören. Wie heißest du? Das wirst du wissen! antwortete er, aber doch mit gedämpfter Stimme. Ich vermute es, aber ich will aus deinem Munde wissen, wer du bist. Man nennt mich Amad el Ghandur. So bist du jener, den ich suche. Versprich mir, ganz ruhig zu sein, was ich dir auch sagen werde! Ich verspreche es! Mohammed Emin, dein Vater, ist in der Nähe. Allah il Al! Schweig! Dein Ruf kann uns verraten! Wer bist du? Ein Freund deines Vaters. Ich kam als Gast zu den Haddedihn und habe an der Seite deines Vaters gegen eure Feinde gekämpft. Da hörte ich, daß du gefangen seiest, und wir haben uns aufgemacht, dich zu befreien. Allah sei gelobt! Aber ich kann es nicht glauben! Glaube es! Siehe, dieses Fenster geht in einen Hof, welcher an einen Garten stößt, der zu dem Hause gehört, in dem wir wohnen. Wie viele Männer seid ihr? Nur vier. Dein Vater, ich, noch ein Freund und mein Diener. Wer bist du, und wer ist dieser Freund? Laß das für später, denn jetzt müssen wir eilen! Fort? Nein. Wir sind noch nicht vorbereitet, und ich kam zufällig hierher, ohne es vorher geahnt zu haben. Kannst du lesen? Ja. Aber es fehlt dir das Licht dazu. Zur Mittagszeit ist es hell genug. So höre.

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